Eduard  Schewardnadse

Eduard Schewardnadse

* 25.01.1928
† 07.07.2014
Erstellt von Lausitzer Rundschau
Angelegt am 09.07.2014
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Entzündet am 09.07.2014 um 11:51 Uhr

Ein Freund der deutschen Einheit

09.07.2014 um 11:51 Uhr von Lausitzer

Eduard Schewardnadse gestorben 

 

Den Deutschen bleibt Eduard Schewardnadse als einer der Wegbereiter der Wiedervereinigung unvergessen. Der Georgier habe als letzter sowjetischer Außenminister eine große Rolle bei der Deutschen Einheit gespielt, würdigt der Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow seinen am Montag in Tiflis nach langer schwerer Krankheit gestorbenen Freund und Wegbegleiter. 

 

Schewardnadse vertrat in den 1980ern die Politik von Glasnost (Offenheit) und Perestroika (Umgestaltung), die letztlich auch zum Ende des Kalten Krieges und zum Mauerfall führte. Trotz geschwächter Gesundheit meldete sich der von Sicherheitskräften in seiner Residenz bewachte Politiker in der georgischen Hauptstadt immer wieder zu politischen Geschehnissen zu Wort. 

 

Der studierte Historiker – 1928 in Mamati nahe der Schwarzmeer-Küste geboren – machte bereits zu Zeiten seines Landsmanns Josef Stalin, des Sowjetdiktators, von 1948 an Karriere in der Kommunistischen Partei der Sowjetunion. Kremlchef Gorbatschow holte ihn dann 1985 nach Moskau, wo er an der Seite des Vaters von Glasnost und Perestroika mit für politisches Tauwetter sorgen sollte. Die für Deutschland wichtigste Arbeit leistete Schewardnadse als Vertreter der Sowjetunion bei den Zwei-plus-Vier-Gesprächen. 

Viele russische Nationalisten sehen in dem Georgier – wie in Gorbatschow – noch heute einen Totengräber des Sowjetimperiums. Für Schewardnadse bedeutete der Zerfall der Sowjetunion und des Ostblocks 1991 eine Rückkehr in seine Heimat – an die Staatsspitze in Tiflis. Im damals gerade unabhängig gewordenen Georgien herrschten Chaos, Armut und Bürgerkrieg.

Schewardnadse gelang es zwar, das Land zu befrieden und 1995 die ersten Mehrparteien-Parlamentswahlen abzuhalten. Auch Teile einer unter ihm angenommenen Verfassung sind heute noch in Kraft. Doch die schweren sozialen und wirtschaftlichen Probleme und die Korruption bekam er nicht in den Griff. Schewardnadse scheiterte damit, die Kaukasusrepublik zu stabilisieren und auf Reformkurs zu bringen. Auch die Konflikte um die abtrünnigen und von Russland heute als unabhängige Staaten anerkannten Teilrepubliken Abchasien und Südossetien vermochte der erfahrene Staatsmann nicht zu lösen. dpa/sm